Schwetzinger Wiesen-Riedwiesen, Schwetzinger Wiesen-Edinger Ried und Backofen-Riedwiesen

Status:

das Natur- und Landschaftsschutzgebiet ist Bestandteil der Rheinniederung südlich von Mannheim auf den Gemarkungen der Stadt Schwetzingen, der Gemeinden Edingen-Neckarhausen, Brühl und Ketsch, Rhein-Neckar-Kreis und der Stadt Mannheim, Stadtkreis Mannheim.Größe des Landschaftsschutzgebietes: 650 ha (LSG 354,2 ha; NSG Schwetzinger Wiesen-Riedwiesen 147,6 ha, NSG Backofen-Riedwiesen 149,3ha)

Kurzbeschreibung-Gebietscharakteristik

Das Gebiet ist einem vom Rhein geprägte Auenlandschaft, die auch heute noch während Spitzenhochwasserereignissen des Rheines überflutet wird. Die verlandete Rhein Flussschlinge (Rheinmäander) ist geprägt von jahrhundertelanger land- und forstwirtschaftlicher Nutzung, sowie der Wiesennutzung und dem Abbau von Lehm, Ton, Sand und Kies. Im November 1984 wurde das Gebiet unter Schutz gestellt und die intensive Nutzung kam in den meisten Bereichen zum Erliegen. Man versucht seither das Gebiet möglichst naturnah zu gestalten.

Heute findet man in dem kombinierten Landschafts- und Naturschutzgebiet eine Vielzahl verschiedener Lebensräume. Man findet Kies- und Schlammbänken, Wasser gefüllte ehemalige Tongruben und Baggerseen, Altrheinarme, wechselfeuchte Röhrichte und Schilfried bis hin zu weiten Pfeifengraswiesen sowie trocken sandige Niederungswiesen mit artenreichen Hecken und Weidengebüsche. Im Bereich des „Backofen-Riedwiesen” auf Mannheimer Gemarkung gibt es noch Reste von ursprünglichen Silberweiden-Auwald. Entsprechend vielfältig ist die anzutreffenden Flora und Fauna, teilweise auch vom Aussterben bedrohte Pflanzen. Neben botanischen Besonderheiten wie der Sibirischen Schwertlilie, Arznei-Haarstrang und Kanten-Lauch, leben Tiere im Gebiet wie Schwarzmilan, Pirol, Blaukehlchen, Neuntöter, Zwergtaucher, Kormoran, Haubentaucher, Schellente, Gänsesäger, Schnatterente und Eisvogel, die teilweise nur auf dem Durchzug vorbei schauen. Einige brüten jedoch auch hier. Weißstörche, Graureiher und Silberreiher sind häufig auf den Wiesenflächen bei der Nahrungssuche zu beobachten. Des Weiteren finden Amphibien wie die Kreuz- und Knoblauchkröte, der Laubfrosch und der Moorfrosch ideale Lebensbedingungen. In alten toten Bäumen haben sich Spechte und Fledermäuse eingenistet.

Ziel des Schutzgebietes ist die die Erhaltung, Wiedereingliederung und Förderung letzter großer Grünlandflächen der Rheinaue mit ausgeprägtem Relief früherer Rheinarme; Erhaltung der natürlichen und künstlichen Gewässer, mit der an unterschiedliche Feuchtigkeit angepassten Vegetation (Röhrichte, Sandflächen, Wiesen, Gebüsche, Hecken und Auwälder) und den darin lebenden zahlreichen gefährdeten oder vom Aussterben bedrohten Insekten-, Amphibien- und Vogelarten.

Die Erhaltung und Sicherung des ökologisch notwendigen Ergänzungsraumes für die in den Naturschutzgebieten lebende Tierwelt. Insbesondere der durch Hecken und Baumreihen – wie Silberweiden - abwechslungsreich gegliederten, landschaftsäthetisch und ökologisch bedeutsam, landwirtschaftlich genutzten Freiflächen der alten Rheinmäander.
Die Erhaltung der verbliebenen, landwirtschaftlich genutzten Niederungswiesen und der zahlreichen naturnahen Gehölzbestände als ökologischer Ausgleichsraum für die umgebende, weitgehend ausgeräumte und dicht besiedelte Landschaft und als wichtiges Erholungsgebiet im Ballungsraum.

Schützenswerte Lebensräume

  • naturnahe Gehölzbestände Auwald, Hecken, Baumreihen und Weidengebüsche
  • Altrheinarme mit wechselfeuchte Röhrichte und Schilfried bis hin zu weiten Pfeifengraswiesen
  • extensiv landwirtschaftlich genutzten Niederwiesen
  • Dauergewässer Tongruben und Baggerseen

Besondere Arten

Vögel: Schwarzmilan, Pirol, Blaukehlchen, Neuntöter, Zwergtaucher, Haubentaucher, Eisvogel, Weißstörche Insekten: Amphibien: Kreuz- und Knoblauchkröte, der Laubfrosch und der Moorfrosch Reptilien: Pflanzen: Sibirischen Schwertlilie, Arznei-Haarstrang und Kanten-Lauch Säugetiere: Fledermäuse

Lage und Schutzstatus

Das kombinierte Natur- und Landschaftsschutzgebiet Schwetzinger Wiesen-Riedwiesen, Schwetzinger Wiesen-Edinger Ried und Backofen-Riedwiesen liegt auf Gebiet der Stadt Schwetzingen sowie der Gemeinden Edingen - Neckarhausen, Brühl und Ketsch, Rhein-Neckar-Kreis, und auf dem Gebiet der Stadt Mannheim. Es wird im wesentlichen begrenzt: im Westen vom Rhein, im Norden vom geplanten Geh- und Radweg südlich der Dortmunder Straße im Mannheimer Rheinauhafen, im Osten vom Hochgestade, dem Hochufer der früheren Rheinmäander und vom Sommerdamm und im Süden vom Ketscher Altrhein und dem Leimbach.

Weiterführende Informationen

Schutzgebietsverordnung Verordnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe über das Natur- und Landschaftsschutzge-biet "Schwetzinger Wiesen-Riedwiesen" vom 16. November 1984 (GBl. v. 30.11.1984, S. 644).
Nationale Gebietskennzeichnung: Codierung der Landschaftsschutzgebiete Baden-Württembergs ….
Links und Quellenangaben